Kochshow Pt II – Tortilla-Tapas mit Gazpacho

Foto 17.05.14 20 46 43“Kochen mit Musik”, Woche 2 und immer noch kein Titel. Ich hab mal auf Twitter gefragt und hier sind ein paar Vorschläge und zurück kamen “Haps”, “B&EAT” (sprich: Beat and Eat), “Burn Tabel” und “Turn Gabel”, ich selbst hatte noch “Funky Kitchen” im Kopf. Wie dem auch sei, hier ist Folge zwei, es gibt Tortilla-Tapas, am Ende doch wesentlich aufwendiger als gedacht, aber sehr schick. Man macht eine klassische Tortilla aus Kartoffeln und Ei und daraus dann kleine Happen auf Brot mit Garnitur: Gemüse, Käse, Schinken, Sardellen etc. Dazu gibt’s eine Gazpacho, eine kalte Gemüsesuppe, extrem gesund, lecker und erfrischend im Sommer. Ich wünschte nur, es wäre etwas heißer, dann macht so ein Gericht natürlich umso mehr Spaß.

Regie-Notizen: In dieser Folge haben wir mal ein bisschen mit Schnitt-Trick rumgebastelt. Das Ergebnis ist nett, aber ehrlich gesagt die Arbeit nicht wert. Auch ist das Video diesmal ein bisschen zu lang und Rap im Hintergrund wenn man drauf spricht, ist nicht ideal. Das nächste wird wieder zackiger, versprochen.

Der Künstler der Woche ist “Blockboy“, ein Produzent und DJ aus München, der sehr cineastische Beats produziert. Erinnert mich an Herbalizer oder generell die gute alte Ninja Tunes Zeit. Kann man sehr schön hören, danke!

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Shore, Stein, Papier – die ganze Geschichte

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Shore Stein Papier

Ein Mann sitzt am Küchentisch und erzählt sein bewegtes Leben. Mit 15 wird er drogensüchtig, sitzt mit 18 auf der Straße, verübt unzählige Einbrüche. Verurteilungen und vier Gefängnisaufenthalte folgen. Er erzählt Gangster- und Partygeschichten, von Leuten und Lebensweisheiten. Er sitzt einfach da und spricht und man hört ihm zu. Und kann nicht genug davon bekommen.

Ich habe in den letzten Wochen alle Folgen der Webserie “Shore, Stein, Papier” geschaut und kann ab jetzt den Mittwoch nicht mehr erwarten, wenn neue Folgen hochgeladen werden. Unser Protagonist erzählt auch die grausigsten Geschichten sympathisch und unterhaltsam: Wie ein Zellennachbar sich fast den goldenen Schuss gesetzt hätte, was ein anderer angestellt hat, um ins Gefängnis zu kommen, wie schlimm ein LSD-Trip sein kann. Man lernt, wie einfach es früher in Hannover war, in Ladengeschäfte einzubrechen, wie der Heroinhandel organisiert ist, wie Rohypnol zusammen mit Alkohol wirkt und wie man aus dem Gefängnis ausbricht.

Stand heute, nach mehr als 100 Folgen zu je ca. 10 Minuten, erzählt unser Protagonist von der Zeit nach der ersten Jugendhaft. “Jetzt folgte die ekelhafteste Zeit meines Lebens.”, sagt er. Und man fragt sich, was nach dem ersten Teil kommen kann, das noch schlimmer ist.

“Shore, Stein, Papier” ist Video-Unterhaltung, wie ich sie noch nie gesehen habe und wie sie im Fernsehen nie möglich wäre. Wegen der Drastik mit der erzählt wird und auch wegen der Erzählweise. Einfach jemanden an einen Küchentisch setzen und erzählen lassen, das würde im TV nicht funktionieren. Man muss sich einlassen auf diese Geschichte und ihre Details, sich die Protagonisten vorstellen und all die Alias-Namen merken: der Ägypter, Dekra, Patatas, der Jugo, Ramono und Romano.

Echte Namen fallen nie. Auch den Namen des Protagonisten erfährt man nicht. Man weiß auch nicht, wer hinter der Kamera sitzt und ihn ausfragt. Aber man kann sich denken, wie tiefenpsychologisch es hier vorgehen muss, wie an den kleinsten Fäden der Erinnerung gezerrt wird, um die Geschichten aus der Vergangenheit in all ihren Details wieder lebendig zu machen.

Fängt man aber an, im Web zu suchen, kommt man schnell auf Spuren früherer Vergangenheitsbewältigung. Da gab es mehrere Blogs, die nur noch über Archive.org zu finden sind, andere Posts, die darauf linken und auch auf ein Musikprojekt, in dem man unseren Erzähler wieder erkennen kann. Ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen: Die Blogeinträge sind noch um einiges krasser als die Videogeschichten, so dass man sich vorstellen kann, wie viele Details in den Videos nicht erwähnt werden. Und möglicherweise auch in den Blogposts nicht.

Der YouTube Kanal Zqnce gehört zu den deutschen “Original Channels”, die von YouTube mitfinanziert werden, um neue Videoformate zu schaffen. In diesem Fall wird der Mut belohnt: Zqnce schaffen mit “Shore, Stein, Papier” ein neues Format, das informiert, unterhält und auch schockiert. Gerade das macht es so spannend. Und man wird, verzeiht mir die Wortwahl, wirklich süchtig danach, zu wissen wie es weiter geht.

My favorite VICE videos

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Vice_Logo

Vice definitely opened up a new video genre in the last years: video documentaries which go over the edge of what was possible to show on tv. Too radical, too sexual, too much crime, less professional also sometimes. But always with a very good feel of what fans of the darker sides of the internet and the more subcultural aspects of modern societies are interested in. Some of the stuff can be called sensationalist and even superficial, but there are some pearls of their work I would like to highlight here.

Northkorea

The Vice founder Shane Smith is on a trip with a camera man here and actually manages to get into North Corea on quite a dubious journalist permit. What the North Korean officials show them as their desired image is more than absurd. Of course we don’t see any starving people here, industry ruins or run down houses. Instead, there are mass performances in stadiums, large, empty rooms where the reporters are the only guests and surreal karaoke sessions. What is so courageous about the film: Nobody would have been able to get the crew released if they made a mistake and be put in prison.

The world’s most dangerous drug

“Scopolamine, also known as “The Devil’s Breath” is a substance so intense that it renders a person incapable of exercising free will.” Scary.
(Klick the picture for the video)

Bildschirmfoto 2013-07-26 um 21.54.08

Kazantip

One of the craziest festivals, this several week enduring rave at the black sea in the Ucraine is a magnet for young people from Eastern Europe and Russia, apparently quite uninhibited and set up with a strange back story of being a republic. The Vice reporters interview the “prime minister” and get pretty wasted.

Dealer in New York

While the first videos are quite famous, this one is less known, still I like the way the story is told. It is a look behind a serious business. This drug dealer is very organized, has several employees who work in shifts and only one goal: Go on for a little while and then stop working forever. Will it work? You’ll see.

Dalston Superstars
“I am Sam, I am freelance stylist, I dj and work as a model from time to time”, is the first sentence of this fictional series about a bunch of hipsters in East London. Dalston Superstars makes fun of the hip art-dj-creative-scene but it’s so close to reality you can’t really see the irony sometimes. Which is part of the fun.

Was ihr schon immer über die Freiheit des Netz wissen wolltet

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arte Web doku

Die großartige arte-Dokumentation “Die wilden Wurzeln des World Wide Web” verlangt vom Zuschauer einiges an Konzentration. Denn sie macht die ganz große Kurve von den Anfängen des Netz als Underground-Hacker-Hippie-Spielzeug bis zu den heutigen Verteilungs- und Regulierungskämpfen. Freie Software, Hacker Spaces, Politik, 3D Drucker, Überwachung, Internet of things, Urheberrecht, es kann einem ganz schwindelig werden. Aber sie ist sehr gut gemacht und unterhaltsam, auch wenn man noch nicht so tief in die Thematik über die Freiheit des Internets eingestiegen ist. Schaut diese Doku!

Sie führt sehr deutlich und gut verständlich vor Augen, warum ein freies, dezentrales und unzensiertes Internet in den Händen der Nutzer so wichtig ist. Was Netzneutralität bedeutet, die an den tiefen technischen Ebenen des Internets ansetzt. Warum freie Software und Open Source Verschlüsselung Voraussetzung für Überwachungsfreiheit und freie Meinungsäußerung ist. Und wie Wirtschaft und Staat daran arbeiten, das Chaos und die Freiheit der Nutzer unter ihre Kontrolle zu bekommen. Ein interessanter Nebenschauplatz, der diese unheilige Allianz sehr gut illustriert, sind Firmen wie Amesys und CSM, die Überwachungssysteme an Staaten wie Syrien und Iran verkaufen, mit denen die Kommunikation von Dissidenten kontrolliert werden kann.

Und wem das zu schwer und politisch klingt dem sei gesagt: Immer wieder kommen lustige Rage Faces und Lolcats zum Einsatz, gemischt mit Science Fiction Klassikern und Nachrichtenmaterial aus den letzten 30 Jahren. Schaut diese Doku, sie ist großartig!

Zu Wort kommen die “alten Helden” des Internets, die alle aus einer sehr versierten und persönlichen Perspektive erzählen, welche Bedenken sie bei den gegenwärtigen Bewegungen haben, das Internet durch große Konzerne zu monopolisieren und durch Regierungen zu regulieren: John Perry Barlow, der Grateful Dead Frontman und Autor der legendären Unabhängigkeitserklärung des Internets, Richard Stallmann, der die Freie Software Bewegung geprägt hat und Phil Zimmermann, der die freie Verschlüsselungssoftware PGP schrieb und dafür natürlich mächtig Ärger mit der CIA bekam. Julien Assange kommt zu Wort, genau wie Rick Falkvinge, der Gründer der ersten Piratenpartei in Schweden und Stephan Uhrbach, der aus Deutschland die syrische Freiheitsbewegung unterstützt und Mitch Altman, einer der ersten Hackerspace Gründer.

Schaut diese Doku, ich sehe sie jetzt schon zum dritten Mal!

Human Powered Freerunning Machine

Bildschirmfoto 2013-02-13 um 18.21.37

I love these Rube Goldberg machine videos which show chain reaction of moving things. A ball falling down, hitting a bucket, turning a swing, breaking a bottle, releasing a gas, setting something on fire and so on.

Here is one which combines free running aka parcours with a gigantic setup of a machine. You’ll see people being shot at and fired in the air, jumping off roofs, bathed in cold water and gigantic towers falling. Starring the freerunning champion Jason Paul.

Here is the making of:

My best tracks from the Devorama party

The Devorama party was a big, packed, sweaty and joyful event. I was superhyped and excited that everything went so well and sat at the terrace with the last crew until the sun rose. The party guests showed their devotion with buying more drinks after the 30 free beer crates were gone. And of course, I took my chance to play some tunes after Symbiz had finished the energy loaded show. Here are my favorites of this quite dark dubstep set which actually made some people dance in the end.

Starting very dark and intense with Kryptic Minds – Badman VIP

Spill in some echo reggae sweetness, RSD – Kingfisher

It gets a bit funkier and people start to get it with Killawatt’s Mantra

And my highlight Distal – Booyant

I ended with more straight tunes, like Martyn and Mike Slotts All Nights

to hand over to Paula who continued with discoish tunes from the Loftus Hall

The pic up there is by Matze Hielscher, finde more party pics here!

The three best skater videos I have seen lately

Since I am producing a short mountainbike video with Lukas Tielke, Carlo Dieckmann and Filmkartell at the moment I did a little research on contemporary street sport videos and here are some of the skate videos I found.

These three all have some things in common which I also found in the many other videos I watched. First, they are shot in a very distinct artistic way where every frame seems to be composed and the after effects grading is highly important. Second they like to show street scenes, people and faces and transmit a certain feel about the city where it is shot. And third, the music is really indie-emotional unlike the sound of skating when I started 15 years ago where it was all about hardcore or hiphop. In this case we have beautiful sunsets and emotional moments of freedom up to self-oblivion.

Please enjoy these three pearls of modern skate and movie culture.

A burn production: Never Extinguish from Burn on Vimeo.

Freeling from Andrew Lovgren on Vimeo.

No embed possible but worth the click is Quik by The Berrics

A Brief History of John Baldessari

John Baldessari will most likely be remembered as “the guy who put dots on peoples faces”. That’s what he says himself in this highly entertaining video biography full with with information about the legendary American artist. His own wish was that the commentary should be spoken by Tom Waits and his wish came true. Please enjoy six dense minutes about the man, his workplace, his art and his heritage. And why he burnt all he ever made in 1970.

Find more information on John Baldessari on his artsy page.

Videodoku: Fußball in Argentinien

La bomboniera, stadium in La Boca
Fußball ist ja überall Leidenschaft, Leiden, Euphorie, aber wohl nirgends so sehr wie in Südamerika und hier speziell in Argentinien. Das Foto oben ist aus Buenos Aires, als ich ein Spiel der Boca Juniors besucht habe. Das “Bomboniera” genannte Stadion ist beeindruckend, steile Ränge, Blick über die Stadt, fanatische Fans, eine irre Lautstärke, Choreografien, Gesänge. Jetzt habe ich via Markus Trapp eine Videodokumentation über den Club Quilmes entdeckt, der die Geschichte und die Bedeutung des Fußballs für die Menschen sehr schön, persönlich und ästhetisch erzählt. “Los Cerveceros de Quilmes – Die Bierbrauer aus Quilmes” heißt der Film von Andreas Geipel, Franz Sickinger und Shooresh Fezoni.

Quilmes heißt nicht nur der Heimatort des Clubs in der Nähe von Buenos Aires sondern auch ein Bier, das ich in Argentinien sehr gern getrunken habe. Aus Ein-Liter-Flaschen, wie es dort üblich ist.