Söder sägt am System

Bild von reizthema.deEigentlich sollte man Markus Söder ja für einen schlauen Politiker halten. Umso mehr verwundert jetzt seine dumme und durchschaubare Anti-Gesundheitskampagne.

Markus Söder, zurzeit Umweltminister in Bayern, will den Gesundheitsfonds, den er als Teil der CSU/CDU Regierung mitbeschlossen hat, nun wieder abschaffen. Damit stimmt er in das Wehgeschreih der Ärzte ein und schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe.

Zum einen kann er sich vor den Karren einer vielleicht nicht zahlreichen aber doch mächtigen Klientel spannen lassen, die ihm dafür eine Anti-SPD-Kampagne finanzieren. Und er kann, genau wie die Ärzte, so tun, als ginge es ihm um das Wohl der Patienten und nicht um die Brieftaschen der niedergelassenen Ärzte.

Aber nicht alle Ärzte setzen so leichtfertig ihre Reputation aufs Spiel wie die in den Spiegel- und Focus-Artikeln erwähnten Ärzte-Funktionäre. Manchen ist es peinlich, dass 10 000 brutto für einen niedergelassenen Arzt nicht reichen sollen. Manche wollen sich nicht von Orthopäden und Radiologen (Durchschnitt 16000 EUR) missbrauchen lassen. Manche finden es auch in Ordnung, dass es jetzt einen Finanzausgleich zwischen Ost und West gibt, so dass nicht alle Landärzte aus Ostdeutschland wegziehen. Klar, dass das Söder nicht gefällt. Solidarität zwischen den Bundesländern ist ja auch nur in Ordnung, wenn Bayern davon profitiert.

Satt dessen müssen sich die niedergelassenen Ärzte einige Fragen gefallen lassen: Warum müssen Ärzte, vor allem junge, im Krankenhaus unter so schlechten Bedingungen und so schlechter Bezahlung arbeiten? Ist es nicht so, dass für alle im System dieselbe Summe zur Verfügung steht? Wenn also Radiologen und Orthopäden statt 18 000 EUR 19000 EUR verdienen, sind das nicht 1000 EUR weniger, die eine Krankenschwester oder ein junger Stationsarzt hat? Und hätten die es nicht mehr verdient? Warum müssen die Streits immer auf dem Rücken der Patienten ausgetragen werden und warum macht man ihnen vor, dass es um ihr Wohl geht, wenn es doch schlicht um die Bezahlung der Ärzte geht?

Deutschland auf der Couch

Immer dieses Nachdenken. Gibt es ein Land der Welt, in dem die Bewohner so viel über sich, ihre Geschichte, ihre Identität, ihr Land nachdenken wie die Deutschen? Ist das was Gutes? Oder was Schlechtes? Und ist dieses Nachdenken über das Nachdenken, quasi ein Metanachdenken, Teil, Lösung oder Problem des Problems?

Offensichtlich, wir drehen uns im Kreis. Viel interessanter als Deutschland von innen zu betrachten, ist es, Deutschland von außen zu betrachten. Dabei fallen mir all die interessanten Zuschreibungen ein, denen man im Ausland als Deutscher begegnet. So sagte der Argentinier: “Krass, immer wieder Katastrophen bei euch und immer wieder steht ihr auf”. Oder die Brasilianer: “Ich verstehe nicht, worüber ihr euch immer so die Köpfe zerbrecht. Euch gehts doch super!” Interessant auch die Reaktionen, als ich mich in Thailand nicht mehr als Deutscher (auf die unvermeidliche Frage “Where you’re from?!”) sondern als Schweizer vorstellte. Super angenehm! Denn über die Schweiz konnte man dort nicht so richtig viel sagen, außer dass es dort Berge gibt und es ziemlich kalt ist. Das war alles, keine Klischees mehr von Fußball und Formel1, “Guten Tag” und “Dankeschön” und so verliefen die folgenden Gespräche etwas interessierter und ergebnisoffener.

Nun machen sich hier in Deutschland wieder Menschen über ihr Land Gedanken. Diemal auf filmische Art:

Deutschland09, Deutschland auf der filmischen Couch – ein Film zur Lage der Nation, im Jahr der Jubiläen (die wir übrigens jedes Jahr haben, weil es hier ja so unfassbar viele identitätsstiftende Augenblicke gab) von 13 Regisseuren, die kurzfilmerisch ihre Sicht auf Deutschland zeigen. Sehr unterschiedliche Filme, von kurzweilig bis langatmig, von offensichtlich, bis etwas um die Ecke. Aber leider nur etwas um die Ecke.

Um den Film als Anstoß für eine breitere gesellschaftliche Diskussion zu verwenden, gibt es hier den Aufruf zu einer Blogparade. Hier kann man sich an der Deutschland-Reflektion beteiligen. Wie oben gesehen, ich habs probiert, aber irgendwie habe ich keine Lust mehr, immer wieder über Deutschland nachzudenken. Ich finde es reicht jetzt nach all Du bist Deutschland, Fußball WM und Deutschland Card. Ich bin lieber Schweizer. Im Ausland, dann muss ich mir keine Gedanken darüber machen, was es heißt, Deutscher zu sein.

Some impressions from Thailand

Fram Bangkok to Ranong, to Ko Chang, to Kao Lak, to Krabi, to Surat Thani, to Ko Samui, to Bangkok.
I felt like a boy in Disney Land, with too little time to try it all out; the snorkeling, the Kyte surfing, the trekking, all the great food, the North, more islands, meet more people, suck it all ever more.. Only three weeks to be inspired, to meet people, to become fascinated by the Thai energy of doing, family, public life, smiling, enjoying.

Can there be a “share economy”?

Reflecting on the subject of this years motto of Next Conference, “Share economy” I would like to “share” some thoughts here.

First thought, naturally, is that an economy model based on money as the prime medium of an economic sphere will not create value by sharing. Luck, love or fun are things that grow when you share, money is not. If I share my Euro with you, I have less, of course, you have more, but it does not grow. But Certainly, there is only one way to gain money from sharing: If you provide an infrastructure for sharing which can be monetized. This is the second point – the microeconomic view from the point of a company or individual.

Most prominent example are ISPs (internet service providers). Napster, Gnutella or torrents were main drivers for growth in broadband internet contracts. Next prominent are sites like Facebook, YouTube, Twitter who “enable people to share” (Zuckerberg) – they also provide the infrastructure for sharing. Apart from the relationships and the people’s attention, here, it is not clear yet how to monetize the said infrastructure.

Still, there is a third way of regarding a share economy: A macroeconomic view that takes effects for the whole economy into account that are based on sharing. Maybe this is the most powerful effect, sharing can have on an economy, even if you only take the moneysphere into account. For economic growth, a society needs innovation. Innovation needs ideas and ideas never develop independently but are always a mashup of the existing in a new way. The more people share thoughts ideas, the more likely is the emergence of innovation.

So, to sum things up: Yes, there can be a share economy. Most likely if you do not measure in money but in other terms, like fun or joy. In the traditional, micro-economic way, most likely if you, as an organization provide an infrastructure for sharing. And third, on a macroeconomic level, for a society because sharing enables innovation and thus economic growth.