My favorite VICE videos

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Vice definitely opened up a new video genre in the last years: video documentaries which go over the edge of what was possible to show on tv. Too radical, too sexual, too much crime, less professional also sometimes. But always with a very good feel of what fans of the darker sides of the internet and the more subcultural aspects of modern societies are interested in. Some of the stuff can be called sensationalist and even superficial, but there are some pearls of their work I would like to highlight here.

Northkorea

The Vice founder Shane Smith is on a trip with a camera man here and actually manages to get into North Corea on quite a dubious journalist permit. What the North Korean officials show them as their desired image is more than absurd. Of course we don’t see any starving people here, industry ruins or run down houses. Instead, there are mass performances in stadiums, large, empty rooms where the reporters are the only guests and surreal karaoke sessions. What is so courageous about the film: Nobody would have been able to get the crew released if they made a mistake and be put in prison.

The world’s most dangerous drug

“Scopolamine, also known as “The Devil’s Breath” is a substance so intense that it renders a person incapable of exercising free will.” Scary.
(Klick the picture for the video)

Bildschirmfoto 2013-07-26 um 21.54.08

Kazantip

One of the craziest festivals, this several week enduring rave at the black sea in the Ucraine is a magnet for young people from Eastern Europe and Russia, apparently quite uninhibited and set up with a strange back story of being a republic. The Vice reporters interview the “prime minister” and get pretty wasted.

Dealer in New York

While the first videos are quite famous, this one is less known, still I like the way the story is told. It is a look behind a serious business. This drug dealer is very organized, has several employees who work in shifts and only one goal: Go on for a little while and then stop working forever. Will it work? You’ll see.

Dalston Superstars
“I am Sam, I am freelance stylist, I dj and work as a model from time to time”, is the first sentence of this fictional series about a bunch of hipsters in East London. Dalston Superstars makes fun of the hip art-dj-creative-scene but it’s so close to reality you can’t really see the irony sometimes. Which is part of the fun.

Alma

Bildschirmfoto 2013-02-04 um 16.40.20Es ist eine schockierende, verstörende und bedrückende Lebensbeichte, die Alma in dieser Dokumentation ablegt. Sie sitzt vor der Kamera und erzählt von ihrer Vergangenheit als Gangmitglied der Maras in Guatemala. Sie spricht, zittert, weint, fasst sich wieder, versinkt in sich. Die Geschichte beginnt mit ihrem ersten Mord, danach erzählt sie von ihrer Kindheit, wie sie in die Gang kam, von ihrem Alltag mit Schutzgelderpressungen und Drogendeals, von Liebe, Flucht, Rückkehr und dem Versuch auszusteigen.

Alma zuzuhören schnürt einem die Kehle zu. Geschichten über Gewalt, Willkür, Perspektivlosigkeit, Kriminalität gibt es so viele, meist aber sind die abstrakt. Das einzelne Schicksal mit all seinen Details und all seiner Härte ist aber eindrucksvoller als Statistiken oder Nachrichten. Es zeigt die Spiralen, die Lebensläufe, die sich so millionenfach auf der ganzen Welt abspielen. Mich hat vor allem das Banale daran schockiert und die Wendepunkte an denen alles auch ganz anders hätte laufen können.

Wenn Alma erzählt und sich erinnert wird ihr, ohne dass sie es explizit sagt, klar für was sie ihr Leben geopfert hat. Für nichts. Weder ist sie besonders reich oder besonders frei geworden, hat nicht im Glamour gelebt, sondern ein paar Augenblicke der Macht über Schwächere und ein kurzes Aufzucken der Selbstbestimmtheit ihren Eltern und ihrer perspektivlosen Situation gegenüber erlebt. Mit 15 hat sie ihr Leben geopfert für ein Leben in Abhängigkeit von den Gangbossen, in Schuld und schließlich im Rollstuhl.

Arte TV erzählt diese Geschichte in einem sehr gut gemachten Webspecial und einer noch besser gemachten App für Android und iPad. Während Alma erzählt, können wir hier auf einer Parallelspur Impressionen aus Guatemala, Clips und Zeichnungen sehen. Die Geschichte bekommt eine sehr dichte Struktur, die gezeigten Bilder vermischen sich mit Almas Worten im Kopf zu einer eigenen visuellen Vorstellung der Ereignisse.

Roche und Böhmermann

Es sieht schonmal sehr gut aus: Ein runder Tisch, erleuchtet durch eine Neonring, der darüber hängt, am Kopf der Runde Sven Marquardt als Gast, flankiert von den Gastgebern Charlotte Roche und Jan Böhmermann, ergänzt um Sido, Marina Weissband, Jorge Gonzalez und Britt Hagedorn. Letztere war die einzige, die ich nicht kannte, was wahrscheinlich eher für mein Promi-Nichtwissen spricht. Für die, denen das auch so geht, sie moderiert diese Sendung. Die Mikrofone sind alt, die Einspieler atmen den Geist einer 70er-Jahre-Nachrichtensendung und eigentlich sollen auch alle wie damals im Fernsehen rauchen und Whiskey trinken. Macht aber leider keiner.

Es ist faszinierend, wie das Format “Talkshow” immer wieder funktioniert. Ein paar Menschen unterhalten sich und wir hören gerne zu. So einfach kann es sein! Wenn die Moderatoren funktionieren, nicht zuviel Respekt vor den Gästen haben, aber genug, um sich mit ihrem Schaffen auszukennen. Auch in diesem Fall ist das ganze ist beileibe keine Revolution, aber irgendwo hat die Runde einen guten Sog und Flow, vor allem, und das soll gar nicht despektierlich klingen, wenn man sie nebenbei hört, zum Beispiel beim kochen, aufräumen oder bloggen. Die Kommentare in meiner eigenen Filter Bubble waren zum Teil euphorisch, wobei natürlich in keinem Artikel der gehässige Verweis fehlen darf, dass zdf.kultur sowieso niemand schaut. Gut darf im Feuilleton eben nur die Nische sein. Egal, so weit würde ich nicht gehen, aber kann man schauen!