Also: Die neuen Songs – super! Sehr noisy, fast schon industrial, sehr repetitiv und manchmal überraschend schnell, erinnerten an Tortoise oder Notwist. Dazu Beth Gibbons zerbrechliche Stimme über allem, das war schon sehr besonders.
Schade nur, dass es kein Konzert war, sondern eine Aufnahmesession für Radio 1, bei der man lediglich “dabei sein durfte”. Die Band stand in der Mitte, Rücken zum Publikum, keine Kommunikation. Manche nennen es arrogant, andere nerdig. Fast jeder Song wurde mehrmals begonnen, bis alles stimmte, die Musiker waren offensichtlich nicht eingespielt, einen Soundcheck hatte es wohl nicht gegeben und schließlich gab es zwischen den Stücken Pausen, die länger waren als die Musik selbst. Stimmung oder Atmosphäre konnte so nicht aufkommen. Irgendwie auch sehr typisch Portishead, für sie zählte die Aufnahme, dass die europäische Journaille angerückt war (u.a. auch sehr viele englische Journalisten), die sich beeindrucken lassen wollten, war ihnen offensichtlich ziemlich egal.