Innovationspanel auf der Re:publica

Dieses Jahr habe ich die große Freude und Ehre, auf der re:publica zu sprechen. Tex Drieschner, gleichwohl Musiker wie “Solutions Architect” bei Red Hat lud mich ein, auf seinem Panel zu Innovation zu sprechen und dort werde ich dann u.a. mit Tim Leberecht (Vice President das Marketing bei Frog Design) und Iepe Rubingh, Aktionskünstler und Erfinder des Schachboxens sitzen und darüber sprechen wie Neues in die Welt kommt.

Mein Vortrag trägt den Titel “Chaos vs Totgeplant: Von der Organisation der Innovation”. Ich möchte Formen vorzustellen wie Organisationen Innovation “organisieren” wollen und das natürlich mit Fokus auf Online-Tools. Wie schaffen es einige Organisationen immer wieder auf neue Ideen zu kommen und andere scheitern auch mit millionenschweren Programmen? Ist das eine Frage der Kultur oder der Organisationsregeln? Und ab wann macht sich eine Organisation eine persönliche Idee als Innovation zu eigen?

Ein sehr spannendes Thema, über das ich zum einen theoretisch sprechen möchte, um bestimmte Formen und Studien vorzustellen. Und praktisch, anhand von einigen Beispielen wie natürlich My Starbucks Idea, P&G Connect & Develop (zur Marke Braun, die ja ebenfalls zu P&G gehört, durfte ich schon einmal ein interessantes Interviews zu Social Media und Innovation bei Braun führen), Tchibo Ideas, Jovoto Ufa Lab und aus eigener Erfahrung arvato Innovation.

Schon an diesen Beispielen erkennt man große Unterschiede in der Herangehensweise, die einen binden Kunden ein, die anderen ein Netzwerk aus Zulieferern, bei anderen wiederum ist es nur intern, die Form der Beschreibung und der Bewertung einer Innovation unterscheidet sich zum Teil erheblich und die auch der Grad der Formalität.

Wer kennt weitere Innovationsplattformen von Organisationen, die hier noch nicht enthalten sind? Bitte ergänzt weitere Links in den Kommentaren, der Fame der re:publica wird euch sicher sein und mein Dank natürlich ebenso!

Wolfram – Semantic search sneak preview

Die Versprechen des mysteriösen, sich aber immer konkreter abzeichnenden Semantic Web sind groß. Nichts anderes als dass Maschinen tatsächlich verstehen sollen, was man gerade sucht und die Informationen und möglichen Entscheidungen entsprechend aufarbeiten will das semantische Web liefern. Ein Web der Daten, mehr als Daten im Web.

Artikel von mir im Trabayo-Blog weiterlesen

Was ist Angrillen?

Bis vor kurzem wusste ich gar nicht, dass dieses Wort existiert. Jetzt fällt mir auf, dass überraschend viele Leute, vor allem junge, diesen Ausdruck benutzen. Wirft man aber einen genaueren Blick auf die Bedeutung, ergeben sich ein paar logische Probleme.

Angrillen steht für das erste Grillen der Saison eines Jahres, idealerweise findet es im Frühling statt. Man kann es als Nomen oder als Verb benutzen: Ich grille an, ich gehe zu einem Angrillen. Und genau da liegt die Krux, denn: Wer grillt an, wer geht hin?

Mehrfaches Angrillen pro Jahr ist ja per Definition ausgeschlossen. Man kann so zu einem Angrillen gehen, ohne selbst anzugrillen. Der Gastgeber organisiert zum ersten Mal ein Grillen, man selbst hat aber schon eines hinter sich. So ist man da, macht aber nicht mit. Wie oben angerissen, eine merkwürdige Bedeutung eines Wortes, das doch eigentlich im Kontext von Geselligkeit verwendet wird.

Und warum gibt es überhaupt ein Wort für etwas, das höchstens einmal im Jahr statt findet? Angrillen – angefreundet habe ich mich mit diesem Wort noch nicht.

Deutschland auf der Couch

Immer dieses Nachdenken. Gibt es ein Land der Welt, in dem die Bewohner so viel über sich, ihre Geschichte, ihre Identität, ihr Land nachdenken wie die Deutschen? Ist das was Gutes? Oder was Schlechtes? Und ist dieses Nachdenken über das Nachdenken, quasi ein Metanachdenken, Teil, Lösung oder Problem des Problems?

Offensichtlich, wir drehen uns im Kreis. Viel interessanter als Deutschland von innen zu betrachten, ist es, Deutschland von außen zu betrachten. Dabei fallen mir all die interessanten Zuschreibungen ein, denen man im Ausland als Deutscher begegnet. So sagte der Argentinier: “Krass, immer wieder Katastrophen bei euch und immer wieder steht ihr auf”. Oder die Brasilianer: “Ich verstehe nicht, worüber ihr euch immer so die Köpfe zerbrecht. Euch gehts doch super!” Interessant auch die Reaktionen, als ich mich in Thailand nicht mehr als Deutscher (auf die unvermeidliche Frage “Where you’re from?!”) sondern als Schweizer vorstellte. Super angenehm! Denn über die Schweiz konnte man dort nicht so richtig viel sagen, außer dass es dort Berge gibt und es ziemlich kalt ist. Das war alles, keine Klischees mehr von Fußball und Formel1, “Guten Tag” und “Dankeschön” und so verliefen die folgenden Gespräche etwas interessierter und ergebnisoffener.

Nun machen sich hier in Deutschland wieder Menschen über ihr Land Gedanken. Diemal auf filmische Art:

Deutschland09, Deutschland auf der filmischen Couch – ein Film zur Lage der Nation, im Jahr der Jubiläen (die wir übrigens jedes Jahr haben, weil es hier ja so unfassbar viele identitätsstiftende Augenblicke gab) von 13 Regisseuren, die kurzfilmerisch ihre Sicht auf Deutschland zeigen. Sehr unterschiedliche Filme, von kurzweilig bis langatmig, von offensichtlich, bis etwas um die Ecke. Aber leider nur etwas um die Ecke.

Um den Film als Anstoß für eine breitere gesellschaftliche Diskussion zu verwenden, gibt es hier den Aufruf zu einer Blogparade. Hier kann man sich an der Deutschland-Reflektion beteiligen. Wie oben gesehen, ich habs probiert, aber irgendwie habe ich keine Lust mehr, immer wieder über Deutschland nachzudenken. Ich finde es reicht jetzt nach all Du bist Deutschland, Fußball WM und Deutschland Card. Ich bin lieber Schweizer. Im Ausland, dann muss ich mir keine Gedanken darüber machen, was es heißt, Deutscher zu sein.

Can there be a “share economy”?

Reflecting on the subject of this years motto of Next Conference, “Share economy” I would like to “share” some thoughts here.

First thought, naturally, is that an economy model based on money as the prime medium of an economic sphere will not create value by sharing. Luck, love or fun are things that grow when you share, money is not. If I share my Euro with you, I have less, of course, you have more, but it does not grow. But Certainly, there is only one way to gain money from sharing: If you provide an infrastructure for sharing which can be monetized. This is the second point – the microeconomic view from the point of a company or individual.

Most prominent example are ISPs (internet service providers). Napster, Gnutella or torrents were main drivers for growth in broadband internet contracts. Next prominent are sites like Facebook, YouTube, Twitter who “enable people to share” (Zuckerberg) – they also provide the infrastructure for sharing. Apart from the relationships and the people’s attention, here, it is not clear yet how to monetize the said infrastructure.

Still, there is a third way of regarding a share economy: A macroeconomic view that takes effects for the whole economy into account that are based on sharing. Maybe this is the most powerful effect, sharing can have on an economy, even if you only take the moneysphere into account. For economic growth, a society needs innovation. Innovation needs ideas and ideas never develop independently but are always a mashup of the existing in a new way. The more people share thoughts ideas, the more likely is the emergence of innovation.

So, to sum things up: Yes, there can be a share economy. Most likely if you do not measure in money but in other terms, like fun or joy. In the traditional, micro-economic way, most likely if you, as an organization provide an infrastructure for sharing. And third, on a macroeconomic level, for a society because sharing enables innovation and thus economic growth.

My DLD09 summary

First, you can get an overview of all articles published on the DLD live blog here.

After three days of intense blogging, live blogging(!), there should be a little resumée. Must be a personal one, naturally, although I aim to grasp some of that spirit hopefully many people sensed in these days of Digital, Life, Design 09.
Continue reading

How to refer directly to a tv show with a single URL

I had this idea when I realized how many people twitter about what they are watching on tv right now. Taking a look at my German twitter friends on a sunday night, be sure, almost half of them will comment on the ongoing “Tatort”. But in contrast to stuff from the web, tv shows cannot be linked to directly. Of course, there are pages from tv channels, YouTube videos or blogentries, but there is clearly no distinct system to link to tv shows.

This is a gap to be filled, maybe it is THE gap to be filled for the two systems to grow together. We need URLs for tv shows.

How can this be done? Here is just an idea, feel free to discuss it, take it, rework it and implement it.
Continue reading

Liveblogging from DLD09

I just got a very pleasant call from Burda Marcom. They invited me to blog from the Digital, Life, Design Conference 09 (short dld09) in Munich, starting this sunday jan 25th until tuesday jan 27. I am very excited, its an event I would have liked to attend since I got to know about its existence about two years ago.

I will cover the conference together with Nicole Simon, Oliver Gassner and Andrea Vascellari – I am proud to be working with them.