Was einst als Absicherung für Produzenten und Verarbeiter begann, ist inzwischen zu einem großen Spekulationsgeschäft geworden: Termingeschäfte (Futures und Forwards) auf Nahrungsmittel wie Weizen, Reis oder Soja. Das Volumen dieser Termingeschäfte ist in den letzten Jahren massiv gestiegen und inzwischen ein attraktiver Markt für reine Finanzgeschäfte. Der Wert der gehandelten Futures, Forwards und ihrer Derivate überstieg schon 2007 den Wert der real existierenden Nahrungsmittel um mehr als das 30fache. Bei den Geschäften geht es den Akteuren nicht mehr um die Absprache über einen zukünftigen Preis (z.B. für die Ernte im nächsten Jahr, was beiden Seiten Planungssicherheit gibt) sondern um Renditen aus Preisschwankungen der gehandelten Papiere.
Der “Nebeneffekt” dieses Handels: steigende Preise für Weizen, Reis und andere Grundnahrungsmittel. Während wir in westlichen Ländern ca. 10% unseres Einkommens für essen ausgeben, sind es in Entwicklungsländern im Durchschnitt mehr als 60%. Steigende Preise für Lebensmittel sind also sofort und direkt existenzbedrohend. Der Film der NGO Weed (World Economy, Ecology and Development) erklärt diesen Zusammenhang sehr nüchtern und anschaulich.