Ein paar Fragen an trupoli.com

Trupoli kommt von “true politics” und startet demnächst als Politik-Community. Sowas finde ich im Prinzip spannend, vielleicht machen sie ja etwas anders, als alle anderen, die es bisher gibt. Dennoch bleiben viele Fragen offen, die ich hier an die Macherin und Macher zur Beantwortung stelle:

1. Leider weiß man nach der Lektüre der Seiten immer noch nicht genau wie Trupoli genau funktionieren soll. Verstehe ich es richtig, dass es sich vor allem um eine Community handelt, in der die User allen Content einstellen: Politikeraussagen, Bewertungen, usw? Wenn ja, welchen Mehrwert haben sie davon?

2. Was unterscheidet Trupoli von Seiten wie www.sie-schreiben-dir.de, www.abgeordnetenwatch.de oder sogar www.direktzurkanzlerin.de?

3. Wenn Trupoli Investoren hat, werden die auch irgendwann Rendite sehen wollen, also was ist euer Geschäftsmodell? Seht ihr gerade als politische Community nicht die Gefahr einer wirtschaftflichen Abhängigkeit? Stellt euch mal vor, eure User kommen auf den arg anti-kapitalistischen Film? Wer will denn da noch Werbung schalten?
Auf der anderen Seite werden sich nicht gerade diese politisch engagierten User von der Seite abwenden, wenn sie sich kommerzialisiert?
Da habt ihr doch sicher drüber nachgedacht, wie wollt ihr diese Dilemmata lösen?

4. Warum hat euer Blog keine Trackbackfunktion? Und warum erscheinen die Kommentare nicht? Wenn ihr sie moderiert, müsst ihr das den Usern sagen.

5. Warum seid ihr überzeugt, dass das von euch hier vorgestellte Team den Ansprüchen tatsächlich gewachsen ist? Welche Erfahrung habt ihr mit Internet und Politik und der entsprechenden Vermarktung? (www.socialweb-guide.de und www.socialweb-news.de/ von der Produktmanagerin Anian Leisner machen auf jeden Fall einen soliden Eindruck. Aber wo bleibt die Politik? Aber vielleicht braucht man ja als mündiger Bürger auch keine Erfahrung in dem Bereich?)

6. Hier wird beschrieben, dass das Buch “Die Netokraten” Auslöser für die Ideenfindung einer Politikcommunity war. Inwiefern? Geht es dort nicht um den Zustand des Kapitalismus und die so genannten “Netokraten”, die über das Internet an Macht gewinnen? Seid ihr also die Netokraten, oder wollt ihr dieser Entwicklung durch die Partizipation etwas entgegen setzen? Wie versteht ihr die Thesen dieses Buches?

Ein kleiner Tip: Auf den trupoli-Seiten verbergen sich eine Menge Rechtschreibfehler und auch die automatisch erstellten Mails sollten ihr euch nochmal anschauen. Wäre schön, von euch zu hören!